Wehrheim und Weilrod gehen in Sachen Sicherheit und Ordnung nun gemeinsame Wege.




Bereits Anfang des letzten Jahres wurden intensive Gespräche auf Verwaltungsebene geführt, um die Möglichkeiten einer Zusammenarbeit auszuloten. Ging es zu Beginn der Gespräche eher noch um die Ausgestaltung einer lockeren Zusammenarbeit wurde den Beteiligten schnell klar, dass „halbe Sachen“ keinen Sinn machen. So wurde der Gedanke geboren, sich im Rahmen einer interkommunalen Zusammenarbeit per öffentlich-rechtlicher Vereinbarung zu einem Ordnungs- und Verwaltungsbehördenbezirk zusammenzuschließen. Der neue Bezirk soll die interkommunale Zusammenarbeit im Bereich der öffentlichen Sicherheit und Ordnung stärken und gleichzeitig die Effizienz der Verwaltungsstrukturen optimieren. 

Im Mai 2025 haben die Gemeindevertretungen der Gemeinde Wehrheim und der Gemeinde Weilrod grünes Licht für den Zusammenschluss gegeben. 

Vor dem Hintergrund gesetzlicher Grundlagen und Erlasse der letzten Jahre haben sich die Anforderungen an die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Ordnungsbehörde grundlegend und nachhaltig verändert. Diese Entwicklungen fordern von den Verwaltungen mehr denn je Spezialisten zur Aufgabenerledigung. Den „Allround-Mitarbeiter“ früherer Zeiten in kleineren Kommunen gibt es grundsätzlich nicht mehr. Eine Ordnungsbehörde mit ihren vielfältigen Aufgaben kann ohne Spezialisierung in der Zukunft nicht mehr funktionieren. Es ist daher notwendig, Aufgaben, Verantwortung und Abläufe neu zu strukturieren, um die anstehenden Erfordernisse möglichst zielgerichtet bewältigen zu können. 

Durch den Zusammenschluss wird man die Personalstärke der Ordnungsbehörde im Außendienst erhöhen können und ist somit in der Lage, eine erhöhte Präsenz und einen zielgerichteten Einsatz der Ordnungspolizei, insbesondere auch bei Veranstaltungen, zu garantieren. 

Die Bürgermeister von Weilrod, Götz Esser, und Wehrheim, Gregor Sommer, sind sich einig:

„Wir packen das gemeinsam an.“ Auch wenn Wehrheim die Federführung des Zusammenschlusses übernommen hat und Bürgermeister Sommer die Gesamtverantwortung trägt, haben alle Gespräche von Anfang an in einer echten Partnerschaft auf Augenhöhe stattgefunden. Genau dieser Geist der Zusammenarbeit war ausschlaggebend dafür, keinen bestehenden Ordnungsbehördenbezirk zu wählen, sondern gemeinsam einen neuen, zukunftsorientierten Weg einzuschlagen.

Mit sofortiger Wirkung startet nun offiziell die Zusammenarbeit. Schon in den vergangenen Wochen haben die Wehrheimer Kolleginnen und Kollegen Weilrod im Rahmen der Amtshilfe unterstützt – mit ausdrücklicher Ermächtigung des Hochtaunuskreises. Ein starkes Zeichen dafür, wie gut die Kooperation bereits in der Praxis funktioniert.

Der Vertrag ist zunächst auf fünf Jahre angelegt und verlängert sich automatisch, wenn nicht eine der beiden Kommunen widerspricht. Dass es dazu nicht kommt, sind sich beide Bürgermeister sicher – denn mit regelmäßigem Austausch, enger Abstimmung und einem offenen Miteinander wollen Weilrod und Wehrheim dieses gemeinsame Projekt auf Dauer zum Erfolg führen.

Nach einem Jahr soll es einen ersten Rückblick geben, auch mit Blick auf die finanziellen Auswirkungen. Doch zunächst steht vor allem eines im Vordergrund: das Projekt mit Leben zu füllen, Strukturen wachsen zu lassen und das Fundament für eine vertrauensvolle und nachhaltige Zusammenarbeit zu legen.

Foto Inka Friedrich (Danke)
Götz Esser, Bürgermeister Weilrod;
Heiko Keutzer, Leiter Bürgerbüro und Ordnungsamt
Benjamin Sturm, Leiter Ordnungsbehörde;
Nikolai Krauberger, Sachgebietsleitung  Ordnungsbehörde;
Gregor Sommer, Bürgermeister Wehrheim;