Gemeinsame Erklärung der Stadtoberhäupter im Hochtaunuskreis gegen Antisemitismus und für ein respektvolles Miteinander


Mit großer Bestürzung haben wir von dem jüngsten tätlichen Angriff auf einen Rabbiner in Bad Homburg erfahren. Dieser feige und menschenverachtende Übergriff ist nicht nur ein Angriff auf eine einzelne Person, sondern auf unsere gesamte Gemeinschaft und die Werte, auf denen unser Zusammenleben beruht. Er trifft uns alle ins Herz.

Antisemitismus – ob in Worten oder Taten – hat in unserer Gesellschaft keinen Platz. Als Stadtoberhäupter des Hochtaunuskreises verurteilen wir diesen und jeden anderen antisemitischen Vorfall auf das Schärfste. Jüdinnen und Juden gehören seit Jahrhunderten zu unserer Region, sie prägen unser kulturelles, wirtschaftliches und gesellschaftliches Leben. Ihre Sicherheit und ihr uneingeschränktes Recht, ihren Glauben frei und ohne Angst zu praktizieren, sind unverhandelbare Grundpfeiler unserer Demokratie.

Wir sehen mit Sorge, dass antisemitische Einstellungen in Deutschland zunehmen – nicht nur an den Rändern, sondern auch in der Mitte unserer Gesellschaft. Diese Entwicklung erfüllt uns mit tiefem Unbehagen. Wir dürfen nicht zulassen, dass Intoleranz, Hass und Hetze Normalität werden. Wer Menschen aufgrund ihrer Religion, Herkunft oder Weltanschauung angreift, greift unser aller Freiheit an.

Unsere Städte stehen für Weltoffenheit, Respekt und Solidarität. Wir werden weiterhin entschieden gegen jede Form von Diskriminierung, Extremismus und Hass eintreten. Dazu gehört, Opfer zu schützen, Täter konsequent zur Rechenschaft zu ziehen und Bildungsarbeit zu stärken, um Vorurteile abzubauen.

Wir rufen alle Bürgerinnen und Bürger im Hochtaunuskreis auf, sich klar zu positionieren: Stehen Sie auf, wenn Unrecht geschieht. Hören Sie nicht weg, wenn Hassparolen laut werden. Unterstützen Sie diejenigen, die angegriffen oder ausgegrenzt werden. Nur gemeinsam können wir dafür sorgen, dass unsere Städte Orte bleiben, an denen sich alle Menschen – unabhängig von Religion, Herkunft oder Lebensweise – sicher und willkommen fühlen.

Der Angriff auf den Rabbiner in Bad Homburg ist ein Mahnzeichen: Wir dürfen nicht schweigen. Wir stehen geschlossen an der Seite unserer jüdischen Mitbürgerinnen und Mitbürger. Wir werden alles in unserer Macht Stehende tun, um Antisemitismus in jeglicher Form zu bekämpfen und unser friedliches Miteinander zu bewahren.