Halloween:
Im Hinblick auf die aktuelle Situation möchten wir alle Bürgerinnen und Bürger und euch, liebe Kinder, bitten, auf eine Halloween-Aktion in der gewohnten Form in diesem Jahr zu verzichten. Aber, hier die Idee: Feiert doch zu Hause, verkleidet euch doch mit euren Kindern, klopft an die Zimmertüren und unternehmt einfach kleine gruselige Geschichten im Haus. Aktuell ist halt leider nicht die Situation, um Süßigkeiten und somit Lebensmittel von Haus zu Haus weiterzureichen. Das verstehen bestimmt auch die Kleinsten. In diesem Sinne: viele gruselige Grüße aus dem Rathaus.
Einsatz Freiwillige Feuerwehr:
Unterirdisch war die Reaktion von Autofahrern am vergangenen Wochenende bei einem Einsatz zu einem Kaminbrand in Wehrheim. Es haben sich tatsächlich Autofahrer beschwert bei Einsatzkräften, sie seien nicht informiert und hatten kein Verständnis dafür, dass sie jetzt nicht in die Straße und zu ihrem Grundstück reinfahren können. Ich frage mich hier aber wirklich: Sind einzelne Teile unserer Gesellschaft noch normal?! Klar: die Feuerwehr kündigt vorher den Tag und die Uhrzeit an und teilt den Ort mit, wo ein Kaminbrand stattfindet. Dann werden Zettel gedruckt und wir verteilen diese an die Bürger, damit diese informiert sind und zu dieser Zeit nicht aus ihrem Hof bzw. der Garage raus- oder reinfahren können.
Ich bin echt sprachlos. Respekt habe ich vor unseren Einsatzkräften der Freiwilligen Feuerwehr aus allen Ortsteilen und Dankbarkeit habe ich, wonach diese auch in Corona-Zeiten bereit sind ihren Dienst für uns alle zu verrichten.
Schließung Bürger- und Mehrzweckhäuser:
Wir müssen leider aufgrund der aktuellen Vorgaben unsere Bürger- und Mehrzweckhäuser ab 02.11. bis zunächst 30.11.2020 schließen. Dies bedeutet, dass keine privaten Nutzungen und auch keinerlei Breitensport, Sport- und Malkurse, Theaterproben und andere Übungsstunden mehr stattfinden können.
Absage Feierstunde zum Volkstrauertag:
Bedauerlicherweise müssen wir die offiziellen Feierstunden am jeweiligen Ehrenmal auf den Friedhöfen in den vier Wehrheimer Ortsteilen absagen. Wir werden dennoch entsprechende Kränze am Ehrenmal niederlegen, und jeder Besucher hat die Möglichkeit zu einer ihm möglichen Zeit dort ein stilles Gebet zu sprechen und den Gefallenen am Volkstrauertag zu gedenken.
Corona-Pandemie:
Gerade eben haben Ministerpräsident Bouffier und Sozialminister Klose die gestern gefassten Beschlüsse bestätigt bzw. ausgeführt. Daher gilt nun ab Montag, 2. November bis zunächst Monatsende folgendes:
• Kontakte: In der Öffentlichkeit dürfen sich nur noch Angehörige zweier Haushalte treffen - maximal zehn Personen. Im Bereich der privaten Wohnungen gibt es keine gesetzlichen Vorgaben, aber es gibt einen dringenden Appell sich an die Vorgabe zu halten.
• Gastronomie: Die Wirtshäuser und Kneipen werden geschlossen. Erlaubt ist weiter die Lieferung und Abholung von Essen für den Verzehr zu Hause.
• Freizeit: Freizeiteinrichtungen werden geschlossen. Dazu gehören etwa Theater, Opern, Konzerthäuser, Messen, Kinos, Freizeitparks und Spielhallen. Veranstaltungen können nur dann stattfinden, wenn diese im außergewöhnlichen Interesse sind z.B. zur Vorbereitung von Wahlen.
• Tourismus: Übernachtungsangebote im Inland sind ab 02.11.2020 verboten. Möglich sind Übernachtungen nur noch für notwendige Zwecke wie erforderliche Dienstreisen. Generell soll auf private Reisen, auch Familienbesuche, verzichtet werden.
• Sport: Fitnessstudios, Schwimm- und Spaßbäder werden geschlossen. Der Amateursportbetrieb wird eingestellt, Vereine dürfen nicht mehr trainieren. Jeder kann jedoch für sich alleine z.B. joggen gehen, dies ist weiter erlaubt.
• Dienstleistungen: Kosmetikstudios, Massagepraxen und Tattoo-Studios werden geschlossen, weil hier der Mindestabstand nicht eingehalten werden kann. Medizinisch notwendige Behandlungen etwa beim Physiotherapeuten sind weiter möglich. Auch Friseure bleiben geöffnet.
• Supermärkte: Der Groß- und Einzelhandel bleibt geöffnet - es gibt aber Vorschriften wie viele Kunden gleichzeitig im Laden sein dürfen. Pro Kunde muss eine Fläche von 10 qm im Laden zur Verfügung stehen.
• Schulen und Kitas: Schulen und Kindergärten bleiben offen.
• Glaubensgemeinschaften: Für Gottesdienste soll eine Maskenpflicht bestehen.
• Senioren- und Pflegeheime: Keine Schließungen - Besuche sollen weiter möglich sein.
• Es besteht eine generelle Maskenpflicht auf Wegen und Plätzen, wo es nicht möglich ist, den Abstand von 1,5 m einzuhalten.
Abschließend:
Ich halte es für zwingend notwendig, dass wir jetzt diese Durchbrechung der immer höher steigenden Infektionszahlen schaffen. Ganz oben muss der Erhalt eines funktionierenden Gesundheitssystems stehen. Ich persönlich kann nicht beurteilen, welche der vorgenommenen Einschränkungen richtig oder falsch sind. Ich weiß nur, dass wir mit diesem Virus auch in den kommenden Monaten leben müssen. Für viele Familien haben sich schon jetzt einschneidende Veränderungen ergeben. Menschen sind in Kurzarbeit, es werden auch viele Menschen ihren Job verlieren. Wir sind an einem Punkt angelangt, wo wir sagen müssen: Wir haben in den letzten Jahren und Jahrzehnten sehr gut, ja wahrscheinlich auch ein großer Teil der Bürgerinnen und Bürger hat über ihre Verhältnisse gelebt. Wir konnten reisen, wohin und wozu wir Lust hatten. Ja, immer höher, schneller, weiter, besser.
Davon müssen wir uns nun verabschieden. Wichtig wird sein, unsere Wirtschaft am Leben zu erhalten und uns für die vielen kleinen Geschäfte, die Gewerbetreibenden und Dienstleister, unsere Menschen hier vor Ort einzusetzen und diese mit Einkäufen zu unterstützen. Ich persönlich halte die Entscheidung zur Schließung der Gastronomie für falsch. Letztlich haben die sorgsame Vorgehensweise der Gastronomen und der Umgang der Gäste mit Hygiene- und Abstandsregeln in vielen gastronomischen Betrieben den Menschen dort die Existenz gesichert. Aber, es steht auch fest: Wir können hier nicht unsere ländlich geprägte Kommune mit einer Großstadt vergleichen.
Eine wichtige Info: Heute habe ich die Info erhalten, dass z.B. das Limes Hotel in der Wehrheimer Mitte für ausschließlich Geschäftsreisende geöffnet bleibt.
Für uns hier in der Verwaltung bedeutet diese aktuelle Situation, dass wir versuchen, möglichst wenig bzw. keine persönlichen Gespräche zu führen. Ich selbst habe daher alles auf ein Minimum und das Notwendige beschränkt und werde dies auch in den kommenden Wochen tun. Bitte haben Sie Verständnis hierfür.
Es nützt aber aktuell nichts, den Kopf in den Sand zu stecken und ich appelliere nun an alle Bürger, die heimische Gastronomie wieder mit Bestellungen zum Abholen von Speisen zu unterstützen und einen wichtigen Beitrag für die gastronomischen Betriebe zu leisten. Infos dazu werden wir sicherlich erfahren.
Es liegt an uns allen. Halten wir uns an die Vorgaben, halten wir Abstand und – was am schwierigsten ist - an die Einhaltung der persönlichen Kontaktvorgaben. Der November verlangt uns nun so ziemlich alles ab.
Aber hey… jetzt nicht kneifen, sondern nach vorne schauen und wenn möglich natürlich auch positiv, so schwierig das wahrscheinlich im Moment auch fällt.
Eine Bitte habe ich noch: Ältere und alleinstehende Menschen drohen zu vereinsamen. Machen wir eine Aktion. Rufen Sie doch mal einen älteren Nachbarn aus Ihrer Nachbarschaft an und sprechen Sie mit ihm. Muntern Sie Ihre Mitbürgerin und Ihren Mitbürger auf, gerade jetzt ist das wichtiger denn je.
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Ich wünsche Ihnen nun viel Kraft und Energie für die kommende Zeit, bleiben Sie vor allen Dingen gesund und Gottes Segen
Gregor Sommer,
Bürgermeister
29 Oktober 2020